Mathi Schenks letzte Reise nach Polen

NICHT AUSGEWERTET

Ein Belgier, Jahrgang 1926, erzählt wie er als Zwangssoldat in die Wehrmacht eingezogen wurde. 1944 kam er in Warschau zum ersten Einsatz,im Moment wo der Aufstand der polnischen Widerstandsbewgung anfing. Mathi Schenk wurde daraufhin der berüchtigten SS-Brigade Dirlewanger zugeteilt und musste in 63 Tagen erbitterter Kämpfe,die mehr als 200.000 Polen das Leben kosteten, unvorstellbare Greueltaten an der Warschauer Bevölkerung miterleben. Im Sommer 2001 unternahm der 75jährige seine voraussichtlich "letzte" Reise nach Polen, und führt den Zuschauer an die Orte der Ereignisse in der Innenstadt von Warschau. Im Januar 1945 startete die Rote Armee eine Offensive. Der Erzähler wurde mit seinen Kameraden von den Panzern der Russen umzingelt. Er beschreibt das Sterben der deutschen Frontsoldaten an einem See, der im Frühjahr 1945 zugefroren war. Er hatte mit dem Leben schon abgeschlossen, als polnische Bauern ihn im Straßengraben fanden und ihn trotz seiner deutschen Uniform in ihrem Dorf Ochodza vor den Russen versteckten. Im Sommer 2001 begegnet er seinen Helfern von damals und/oder deren Nachfahren. In einem Sonntagsgottesdienst erinnert der polnische Priester seine Gemeinde an die zwei deutschen Soldaten, denen damals Unterschlupf gewährt wurde. Ein denkwürdiger Moment für Mathi Schenk. 1946 wurde er nach Belgien ausgewiesen. Dort musste er sich vor Gericht verantworten, weil die Behörden Zwangssoldaten oft mit denen gleichsetzten, die sich freiwillig den deutschen Besatzern angeschlossen hatten. Aus der Haft entlassen, erzählte er von seinen Erlebnissen in Polen nur seiner Frau. Als dann Anfang der achtziger Jahre die politischen Unruhen in Polen begannen, von Hunger und Not der Bevölkerung die Rede war, hielt ihn nichts mehr zurück. Mathi Schenk gründete eine Hilfsorganisation die in Polen viele Jahre aktiv war.

Archivnummer HDF004691
weitere Titel:
Filmschaffende
Schlanstein, Beate (Redaktion (Bereich))
Wulf, Reinhard (Redaktion (Bereich))
Dietrich Schubert (Regie)
Dietrich Schubert (Kamera)
Dietrich Schubert (Schnitt)
Wilfried Kaute (Kamera)
Ingrid Terheggen (Schnitt)
Andreas Fragel (Ton)
Katharina Schubert (Produktionsleitung)
Filmproduktion Dietrich Schubert (Produktionsleitung)
Datierung 2002
Länge 80'00"
Formate
VHS Farbig
Farbe Farbig
Ton
Kategorien Gesellschaft und Soziales, Politik
Schlagwörter
Eintragdatum: 31.07.2002
Änderungsdatum: 26.07.2025