Der vierte Film aus dem Wittstock-Zyklus "Leben und Weben" ist eine Art Rückschau auf die Entwicklungen, die sich in einer Textilfabrik während der Jahre des Aufbaus vollziehen. / In zahlreichen Interviews versucht Koepp herauszubekommen, warum die Frauen zur Ausbildung in die Textilfabrik kommen, wie sie die Arbeits- und Alltagssituation empfinden und warum so viele von ihnen wieder gehen. / Die Fluktuation im Betrieb ist groß, den meisten Arbeiterinnen ist die Arbeit zu eintönig. Eine Ausbildung im Obertrikotagenwerk beginnen die meisten entweder aus Mangel an einem besseren Ausbildungsplatz oder in der Hoffnung,von dort aus an einen anderen Arbeitsplatz wechseln zu können.Die wenigsten haben einen so langen Atem wie Edith, die eine Entwicklung vom Lehrling zur Obermeisterin durchmachte.Koepp hat diesen Weg in den vorangegangenen Filmen stufenweise nachgezeichnet. Auch sie hatte oft Probleme im Betrieb, ist aber nicht weggegangen und will auch weiterhin dort Karriere machen.Auch in diesem Film interessiert sich Koepp für die persönlichen Aussagen über Veränderungen im Betrieb und im Privatleben der Frauen.Zwischen die Interviewteile sind Bilder aus der Fabrikhalle, einer Disco, einer Gaststätte und den Räumlichkeiten im Wohnheim der Lehrlinge montiert.In Ermangelung einer Alternative bleiben einige Frauen auch nach der Ausbildung im Betrieb, obwohl sie einiges zu kritisieren haben. Außer dem relativ gut bezahlten Arbeitsplatz, kann ihnen Wittstock nicht viel bieten. Die Privatsphäre wird für die im Wohnheim Lebenden auf ein Minimum reduziert.