Dokumentarfilm über Patrice Lumumba, den 1960 ermordeten afrikanischen Freiheitskämpfer."Tod des Propheten" ist eine essayistische Auseinandersetzung mit der Figur, den Legenden, dem Mythos des ersten Premierministers des unabhängigen Ex-Belgisch Kongo (heute Zaire). In Haiti geboren, verlebte Raoul Peck einen Teil seiner Jugend in Kinshasa (ehemals Leopoldville). Der Film, 30 Jahre nach der Ermordung von Patrice Lumumba gedreht, verbindet privateÜberlegungen und Bilder mit Erinnerungen von Journalisten, die zu jener Zeit aus dem Kongo berichten. / Dabei entsteht ein kurzes Porträt des ermordeten Premierministers und eine kritische Bestandsaufnahme der moralischen, politischen und ethischen Verantwortung eines Journalisten. 1962. Ein Junge aus Haiti fährt zu seinem Vater, der als Entwicklungshelfer im Kongo tätig ist. Die Ermordung Patrice Lumumbas in Katanga liegt gerade zwei Jahre zurück. Dreißig Jahre später dreht der nun erwachsene Junge einen Dokumentarfilm über den Streiter für die Unabhängigkeit Afrikas. Den Anlaß dazu gab ein Foto aus der damaligen Zeit, das seine Mutter wiedergefunden hatte. Der Film ist eine Reise in die Vergangenheit, mit Zeugenaussagen und Archivbildern und Reflexionen über den politischen Mord. Ein gleichzeitig subjektives, historisches, literarisches imaginäres Experiment des Autors. Er läßt in Kindheitserinnerungen die bewegten Jahre des kongolesischen Freiheitskampfes, der den Tod Patrice Lumumbas zur Folge hatte, wieder auferstehen. / Interviewpartner (Statement):Willem, Louis (Agence Belga, 1960); Brassinne, Jacques (Belgischer Botschafter, 1960); Devos, Pierre (Grand reporter, 1960); Vanderstraeten, Francois (Major der Force Publique, 1960); Lumumba, Juliana (Journalistin, 1991, Tochter Patrice Lumumbas); Michel, Serge (Presseattaché, 1960).