Was verbindet Marcel Proust, Georges Simenon, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Albert Camus? Sie alle erschienen im 1911 gegründeten Verlag des Patriarchen Gaston Gallimard (1881-1975). Das mittlerweile hundertjährige Bestehen des berühmten französischen Verlagshauses beleuchtet Regisseur William Karel in seinem Film mit einem geschickten Kunstgriff: Er lässt Briefe der mit Gallimard verbundenen Autoren die Höhe- und Wendepunkte der Verlagsgeschichte nacherzählen. So entsteht ein literarisch hochwertiges, äußerst kurzweiliges aber auch kritisches Porträt des Verlagsgründers und seines Verlags. Gleichzeitig rückt auch die Geschichte der Nouvelle Revue Française in den Blick, Frankreichs wichtigster Literaturzeitschrift, zu deren Herausgebern Gaston Gallimard gehörte. Die Einbeziehung zweier Weltkriege und deren Auswirkungen auf die Veröffentlichungspolitik des Verlags sorgen für die historische Erdung dieses innovativen Dokumentarfilms.