Bis in die Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts wird die Bundesrepublik Deutschland erschüttert von der Machtprobe zwischen Staat und Rote Armee Fraktion (RAF). / Wolfgang Grams (1953-1993) und Alfred Herrhausen (1930-1989) stehen für die feindlichen Lager einer polarisierten Gesellschaft. Grimme-Preisträger Andres Veiel (Jg.1959) wagt es, in seinem Film zwei unterschiedliche Biographien gegenüber zu stellen. / Wolfgang Grams rebelliert wie viele seiner Generation gegen das System, Elternhaus, Konsumterror. Kontakt zur militanten Linken; nachdem sich viele seiner Mitkämpfer von der "Revolution" verabschieden, taucht Grams im Gegensatz dazu 1984 in den Untergrund. Er stirbt 1993 bei einem Schusswechsel mit der Polizei in Bad Kleinen.Alfred Herrhausen macht nach dem Krieg eine Bilderbuchkarriere und steht in den achtziger Jahren an der Spitze der Deutschen Bank. Er fällt im November 1989 einem Attentat der Roten Armee Fraktion in Bad Homburg zum Opfer.Veiels Film stellt Fragen. Antworten geben u.a. die Eltern von Wolfgang Grams, sein Bruder, politische Weggefährten, Alfred Herrhausen's Witwe Traudl Herrhausen sowie Manager der Deutschen Bank.Archivbilder und Privataufnahmen zwischen den Interviews bleiben unkommentiert und geben Zeit zum Nachdenken.

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