Der weiße Wal

Liebevoll widmet sich der Film dem weißen Wal, der am 18. Mai 1966 im Rhein bei Duisburg gesehen wird. / Was sich zunächst wie ein Märchen anhört, entwickelt sich bald zum großen Medienereignis. Der Film dokumentiert nicht nur die über vier Wochen lange Reise des kleinen Belugawals, von der holländischen Küste bis nach Köln und zurück, sondern auch die Konflikte die der ungewöhnliche Besucher mit sich bringt. Während die deutschen Zoologen, darunter Dr. Gewalt (!), versuchen, die "tierische" Sensation mit allen Mitteln für den Duisburger Zoo einzufangen, gewähren ihm die holländischen Behörden freies Geleit auf seinem Weg zurück ins offene Meer. Ausgehungert und gesundheitlich angeschlagen erkämpft er sich schließlich seinen Weg zurück in die offenen Gewässer und erreicht sie schließlich am 18. / Juni 1966. Noch einmal hat "Moby Dick" seinen starken Willen gezeigt, nachdem er anfangs - für einen englischen Zoo bestimmt - bei Sturm vom Schiff gespült wird und schließlich seinen Weg in die Nordsee findet, wo seine Geschichte ihren Lauf nimmt.Stephan Kösters aussergewöhnlicher Film zeugt von einer großartigen Recherchearbeit. Alte Archivaufnahmen aus den Sechziger Jahren zeigen nicht nur den Wal im Rhein und die zahlreichen Familienausflüge ans Ufer oder die Hochzeit die seines Auftauchens wegen unterbrochen wird. Sie geben auch Einblicke in den Zeitgeist dieser Jahre, schmunzelnd jedoch, aber gleichzeitig mit kritischem Blick auf den damals katastrophal verschmutzten Rhein. Zeitzeugen werden interviewt und geben ihre eigenen Erfahrungen wieder, berichten von den Folgen die der Walbesuch für sie hatte, etwa ihrer zukünftigen Beschäftigung im Schiffahrtsbereich.Der Film lebt von seinen Bildern. Die unkommentierte, mit sanften Wallauten unterlegte, subjektive Kameraführung, verleiht dem Film seine märchenhafte, poetische Atmosphäre.Die animierten Photos seiner Reise machen sie gleichzeitig unwirklich, dafür aber umso ergreifender.

Archivnummer HDF004379
weitere Titel:
Filmschaffende
Stephan Koester (Regisseur/in)
Carl-Ludwig Rettinger (Autor/in)
Volker Andig (Autor/in)
Joachim Król (Sprecher/in)
Joachim Ortmanns (Produktionsleiter/in)
George Weiss (Produktionsleiter/in)
Jörg Kobel (Produktionsleiter/in)
Köln Lichtblick Produktion (Produktionsleiter/in)
Ralf M. Mendle (Kamera)
Rike Anders (Cutter/in)
Datierung 28.08.2001
Länge 72'00"
Formate
Super VHS Farbig
Digital Video Disc
Farbe Farbig
Ton
Kategorien UMWELT
Schlagwörter
Eintragdatum: 05.09.2001
Änderungsdatum: 13.07.2012