Die Spur des Vaters

Ein halbes Jahrhundert nach dem Zweiten Weltkrieg verfolgt der Regisseur die Spur seines Vaters von der Ukraine bis kurz vor Moskau anhand von dessen Kriegstagebüchern. / Interviews mit greisen Dorfbewohnern in der Sowjetunion, die auch heute noch nur unter Tränen von den Leiden des Krieges berichten können, werden Passagen aus den Tagebüchern gegenübergestellt, in denen sich die Verzweiflung des Soldat gewordenen Menschen genauso widerspiegelt wie der grenzenlose Hochmut des vermeintlichen Herrenmenschen. / Gespräche mit dem eigenen Vater, der mit der Offenlegung seiner Schuld vor dem Sohn einen ersten Schritt getan hat, und die Einarbeitung von zeitgenössischen Wochenschauberichten geben dem Film eine gleichermaßen geschichtliche wie persönliche Dimension.Im Film steht nicht die Schuldfrage im Vordergrund, sondern das Streben nach einer ehrlichen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die nicht einfach abrechnet, sondern nach Ursachen forschen will.

Archivnummer HDF000520
weitere Titel:
Untertitel: Nachforschungen über einen unbeendeten Krieg
Filmschaffende
Verleih der Filmemacher München (Redaktion)
Christoph Boekel (Autor/in)
Christoph Boekel (Regisseur/in)
Eikon-Film (Produktionsleiter/in)
Datierung 1989
Länge 75'00"
Formate
VHS Farbig
Farbe Farbig
Ton
Kategorien POLITIK UND MILITÄR
Schlagwörter
Eintragdatum: 12.08.1993
Änderungsdatum: 08.07.1994