Wie ein Besessener prügelt der 82-jährige Ushio Shinohara mit in Farbe getränkten Boxhandschuhen auf eine Leinwand ein. Doch der scheinbare Wahnsinn hat Methode. Denn Ushio ist ein Künstler und malt sogenannte 'action paintings', seine zwei Jahre jüngere Frau zeichnet: Ein ungewöhnliches Ehepaar. Genau dieses hat der Dokumentarfilmer Zachary Heinzerling in New York fünf Jahre lang mit seiner Kamera begleitet. Es ist ein Film über eine eigenwillige Liebe, eine außergewöhnliche Partnerschaft und ein Leben für die Kunst geworden, bei dem auch Selbstzweifel und ein oftmals verzweifelter Kampf um Anerkennung und Erfolg eine Rolle spielen.Die Dokumentation erzählt die Geschichte der 40-jährigen Ehe von Noriko und Ushio Shinohara. So einig sich 'Cutie' Noriko und der Boxer Ushio in ihrer absoluten Hingabe an die Kunst sind, so sehr unterscheiden sie sich in Temperament und Arbeitsweise. Denn die ist bei Ushio energetisch und wild, bei Noriko ruhig und konzentriert.Dass Ushio lange Zeit ausschweifende Partys feierte, zeigt Regisseur Heinzerling anhand von Archivmaterial und animierten Geschichten, in denen Noriko das Chaos nach einer rauschenden Fete aufräumt, während ihr Gatte trunken am Boden liegt.Der Alkoholismus hat die Beziehung geprägt und Noriko äußert ihre Schuldgefühle darüber, dass sie ihrem Sohn kein besseres Leben ermöglicht hat. Nach dessen Geburt begannen die Sorgen: Noriko hatte keine Zeit mehr zum Malen und verlor komplett die Freude daran. Doch trotz seiner zur Schau getragenen Geringschätzung und gelebten Egozentrik ist Ushio der Wert von Norikos Unterstützung stets bewusst. Noriko wiederum betrachtete Ushio immer als ihren Lehrer und sich selbst als minderwertig. Erst als sie eine gemeinsame Ausstellung mit ihrem Mann und einem Galeristen plant, lebt sie auf und wird erkennbar selbstbewusster. Das Kamerateam begleitet diesen Prozess und so erfährt eine Frau, die immer hinter ihrem Mann zurückstand, plötzlich Anerkennung und Aufmerksamkeit. (pr-text) (Film ohne Kommentar)