Ein deutscher Boxer

Als unehelicher Sohn einer ungelernten Arbeiterin und eines schwarzen US-Soldaten wird Charly Graf 1951 im sozialen Brennpunkt Mannheim-Waldhof geboren und wächst in den sogenannten Benz-Baracken auf. Wegen seiner Hautfarbe wird er immer wieder ausgegrenzt. Trotz früher Erfolge im Boxsport rutscht er ins kriminelle Milieu ab. Insgesamt verbringt er rund zehn Jahre seines Lebens im Gefängnis. Inspiriert vom Streik in der Danziger Werft, aus der die Bewegung Solidarnosc hervorgehen wird, zettelt er 1980 spontan eine Gefängnismeuterei an, als er seine schwer kranke Mutter nicht besuchen darf. Daraufhin wird er in die JVA Stammheim verlegt. Hier lernt er den RAF-Terroristen Peter-Jürgen Boock kennen. Entgegen aller Erwartungen freunden sich die beiden so verschiedenen Männer an. Peter-Jürgen Boock beginnt, Charly Graf für Literatur zu begeistern. Das gibt dessen Leben eine völlig neue Wendung. Er beginnt, Roman-Klassiker von Hermann Hesse und William Faulkner zu lesen. Worte, so erkennt der ehemalige Zuhälter und Türsteher fasziniert, können über dieselbe Kraft verfügen wie Faustschläge. Boock bringt Graf nicht nur dazu, sein Leben und sich selbst zu hinterfragen, sondern motiviert ihn auch, wieder an seine Profi-Laufbahn als Boxer anzuknüpfen. (PR-Text)

Archivnummer LFS007981
weitere Titel:
Filmschaffende
Eric Fiedler (Regisseur/in)
Eric Fiedler (Autor/in)
Frank Groth (Kamera)
Thomas Schäfer (Kamera)
Thomas Lienau (Ton)
Rainer Kakoschke (Ton)
Andrea Schröder-Jahn (Cutter/in)
Silke Schütze (Produzent/in)
Patricia Schlesinger (Redakteur/in)
Fritz Frey (Redakteur/in)
Datierung 04.07.2013
Länge 88'28"
Formate
Digital Video Disc Farbig
Farbe Farbig
Ton
Kategorien BIOGRAFIE, Biografie > Persönliches Fehlverhalten, Biografie > Persönliche Leistungen, GESELLSCHAFT UND SOZIALES
Schlagwörter
Eintragdatum: 23.07.2013
Änderungsdatum: 25.07.2013