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Kaufmann, nicht Händler
Vermutlich im Jahr 1935 aufgenommene Rede von Dr. Theodor Adrian von Renteln, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages und Hauptamtsleiter der nationalsozialistischen Handels-, Handwerks- und Gewerbeorganisation (NS HAGO), die dieser anlässlich des ersten Deutschen Handelstages am 19.11.1933 in Braunschweig gehalten hat. Mit sieben Sachtricks, zwei Trickfilmen und zahlreichen Schnittmontagen (Archivmaterial), z.T. mit Marschmusik unterlegt. / ------------------------------------------------------------ GGFFD-Erfassung:(627m/35mm=22'59) / Titelvorspann, unterlegt mit Musik von Carl Maria von Weber (I:000-021) / 1. Rolle: Am 19.November 1933 fand in Braunschweig der erste Deutsche Handelstag statt, der mit Umzügen der NS HAGO eingeleitet wurde. Braunschweig als Tagungsort kam dabei insofern eine besondere Bedeutung zu, als dort bereits 1931 trotz eines Verbots Aufmärsche der SA stattfanden. (I:021-101) / Von Renteln beginnt seine Ausführungen mit einem Überblick über den Anteil des Handels an der deutschen Gesamtwirtschaft und über die Einbindung des Einzelhandels in den gesamten Bereich der handeltreibenden Wirtschaft. Der Einzelhandel bilde nicht nur den grössten Block hinsichtlich des Umsatzes, sondern beschäftige auch noch die meisten Menschen im Handelssektor. Dabei hebt von Renteln die stabilisierende Wirkung der Mittelstandsbetriebe auf die ganze Wirtschaft besonders hervor. Die "Entfaltung der Privatinitiative" sei "der mächtige Hebel einer gesunden wirtschaftlichen Entwicklung" (O-Ton). Dazu bekenne sich der Nationalsozialismus, der im übrigen durch Adolf Hitler in diesem Sinn unterstützt werde. (I:101-277) / Für bestimmte Handelsformen seien Grossunternehmen sinnvoll, für den Einzelhandel jedoch nicht. (I:277-314) / 2. Rolle: Der Nationalsozialismus werde, da er den Einzelhandel als wichtig für die Gesamtwirtschaft betrachte, in keinem Fall von seinem Wirtschaftsprogramm abweichen. Nicht die in "der liberalistischen Art verflossener Jahre" (O-Ton) vorgebrachten "Wünsche, Interessen und Forderungen wirtschaftlicher Art" (O-Ton) sollen im Vordergrund des ersten Deutschen Handelstages stehen, sondern das Gemeinwohl des deutschen Volkes. Die deutschen Händler seien keine "Krämerseelen" (O-Ton).(II:000-094) / Ein Rückblick auf die Kaufmannstradition hebt die Bedeutung des deutschen Handels in der Geschichte hervor.(II:094-145) / Diese geschichtliche Bedeutung, der Handel selbst und die deutsche Kultur seien jedoch durch Ostjuden zersetzt worden. (O-Ton): "Liebe Volksgenossen, wenn man den Dingen klar ins Auge schauen will, dann muss man erkennen, dass in den letzten vierzehn Jahren im deutschen Volk und insbesondere im deutschen Handel ein furchtbarer Schaden angerichtet worden ist. Nach dem Kriege ergossen sich die Heuschreckenschwärme der Ostjuden über das deutsche Land. Sie trugen ihren zersetzenden Einfluss in die Kreise des deutschen Handels. Aber keineswegs nur in den Handel trugen sie ihren raffenden Geist. Sie vergewaltigten auch die deutsche Kultur, zersetzten die Literatur, nisteten sich im Theaterwesen ein, verunstalteten die Wissenschaft an den Hochschulen, verunglimpften die deutsche Kunst, machten sich die deutsche Presse hörig, zerstörten das deutsche Rechtsleben und vernichteten unsere Ehrauffassung, vergifteten den Geist der deutschen Wirtschaft, schufen das Glücksrittertum in der Industrie, beuteten den Bauern und Arbeiter aus und würdigten den deutschen Handel herab. Auf allen Lebensgebieten des deutschen Volkes zerschlugen sie überall die Sitte und das deutsche Wesen durch ihren raffenden, spekulationslüsternen Geist der Verantwortungslosigkeit." (Diese Ausführungen werden von einem Trickfilm begleitet.) (II:145-177) / Von Renteln betont in Abgrenzung hiervon die Tradition des deutschen Handels und beruft die "höchsten Tugenden", die im "urdeutsche(n) Wesen (...) des deutschen Volkes eine Heimstätte haben: Ehrgefühl, Wagemut, Opferbereitschaft, Rechtlichkeit und deutsche Sitte." (O-Ton) Anschliessend verdeutlicht er die Rolle des Handels beim Güterumschlag.Der Kaufmann wird zum "Treuhänder", der Handel zum Herz des Warenflusses.Abschließend appelliert von Renteln an Opferbereitschaft und Pflichtgefühl seiner Zuhörer, dem Volk zu dienen.(II:177-287) / Der Film blendet nach der Rede von Rentelns auf den Leonhardplatz in Braunschweig, wo das Publikum das Horst-Wessel-Lied intoniert. Zum Abschluss werden Bilder eines Parteitags in Nürnberg gezeigt. (II:287-313) / Beschriftungen: auf Standarte "Breslau Deutschland (erwache)" (I:034) / auf Standarten "Hildesheim Deutschland erwache", "Lüneburg Deutschland (erwache)", "Braunschweig Deutschland (erwache)" (I:039) / auf Standarten "Hildesheim Deutschland erwache", "Lüneburg Deutschland erwache", "Pfalz Deutschland erwache" (I:040) /auf Fahnen "Reichshand(...)";"(...) Handels" (I:064) /auf Plakat "NS Hago Gott schütze Adolf Hitler den Schirmherrn des deutschen Handels, NS Hago Ortsgr. Eilenburg NS Hago" (I:069) / auf Schild "Rheinland Reichsbund deutscher Papier- und Schreibwaren Händler e.V. Westfalen"; an Laden "Vog(el)futter" (I:079) / auf Schild "Die deutsche Kohle" (I:080) / auf Schild "Edeka" (I:081) / auf Schild "Textil-Einzelhandel" (I:083) / auf Schild "Kauft deutsche Waren beim deutschen Kaufmann." ; auf überdimensionierten Produktverpackungen "Edeka (...) Würstchen"; "Edeka"; auf Schild "Kaffee"; an Haus "Gasthof zum goldenen Löwen"; auf Schild "So wirkt die kluge Hausfrau für (...)" (I:084) / auf Schild "Reichsbund d. Textil-Ein(zelhandels) Herrenausstatt(... ) Geschäfte" (I:085) / auf Schild "Edeka in allen Deutschen Gauen" (I:086) / auf Werbefigur "Edeka Kraft Gro(...)" (I:088) / auf Schild "TdDm"; "Textil-Einzelhandel" (I:090) / auf Schild "Centralverband Kohlenhändler Deutschlands e.V." (I:090) / auf Schildern "Kohlenhandel Gruppe Danzig"; "Kohlenhandel Gruppe Berlin" (I:091) / auf Schild "Richtig ist es so - Steifer Hut zum Paletot" (I:091) / auf Wagen "Das (d)eutsche Brikett" (I:094) / auf Transparent "(...) Der Deutsche (...)" (I:105) / auf Schild "Deutsch die Saar - immerdar!" (I:106) / an Gebäude "Reparaturen sofort" (I:203) / an Gebäude "Kalte Platten Stadtküche Hefter"; auf Fahne an Gebäude "Heute frisch Blut- (und) Leberw(urst)" (I:208) / an Gebäude "(...)erger Schokolade"; "Konf(itür)en"(I:218) / an Gebäude "Modehaus Richte(r)" (I:219) / an Gebäude "(Krü)ger Oberbeck (Zig)arren Krüger & Ober(beck)" (I:221) / an Schaufenster "in 2 Tagen Nichtraucher" (I:225) / an Gebäude "Hamburger Zeitgenosse"; "Handarbeiten"; "Konfitüre Kaffee"; an Automat "Zigaretten" (I:225) / an Gebäude "Gebrüder Beisse Dornbusch Hemden Kragen" (I:227) / in Schaufenster "Max Schwarzlese" (I:227) / an Gebäuden "(...)öge Radio"; "Damenmoden Ilse Bachmann Damen-Moden"; "Buchverleih Rekord"; "Besohl-Anstalt (...) Qualitätsarbeit (...)"; "Lederwaren" (I:229) / auf Schild "Rauchen verboten" (I:256) / an Gebäude "Harol(...) the fre(...)" (I:262) / an Litfaßsäule "(...) Karneval (...)"(I:264) / Bildunterschrift in Buch "Der Kaufmann Georg Gisze" (II:078) / auf Buch "Erich Maria Remarque Im Westen nicht Neues" (II:154) / auf Titelblatt in Buch "Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque 1001.-1025. Tausend 1925 Im Propyläen-Verlag, Berlin"(II:155) / auf Titelblatt in Buch "Deutschland, Deutschland ueber alles. Ein Bilderbuch von Kurt Tucholsky und vielen Fotografen. Montiert von John Heartfield 21.-26. Tausend Neuer Deutscher Verlag B(erlin)" (II:156) / auf Kiste "Libbys Food Products Milk" (II:249) / auf Standarten "Breslau Deutschland erwache"; "Oppeln Deutschland erwache"; "Glogau Deutschland erwache"; "Görlitz Deutschland erwache"; "Hirschberg Deutschland erwache"; (II:306) / auf Standarten "Demmin Deutschland erwache"; "Stralsund Deutschland erwache" (II:307) / Anträge an den Reichstag: verschiedene Anträge des Deutschen Reichstages aus der Weimarer Republik, von Schriftzug überblendet "So war es in der Systemzeit!" (II:019-044): Nr.2546 Reichstag III. Wahlperiode 1924/1926 vom 02. 07.1926:"Antrag Meyer (Hannover) Ulpers Kaltenecker und Genossen.Der Reichstag wolle beschliessen: die Reichsregierung zu ersuchen, zur Verhinderung des völligen Zusammenbruchs der deutschen Bienenzucht schleunigst steuerfreien Zucker an die Bienenzüchter abzugeben. (...)" (II:021) / Antrag Januar/Februar 1932: "Antrag Dr. Horlacker Dr. Fehr (München) Dr. Schlittenbauer und Genossen. Der Reichstag wolle beschliessen: die Reichsregierung zu ersuchen, mit Wirkung vom 14. März 1932 1. die Sätze der Reichsbiersteuer genäß dem Gesetz zur Änderung des Biersteuergesetzes vom 15. April 1930 (...)." (II:025) /Antrag 1927: "Antrag (...) und Genossen.Der Reichstag wolle beschliessen: die Regierung zu ersuchen, auf die Reichsbahn im Hinblick einer merklichen Senkung der Fracht- und Rollgeldtarife für Wein, (...)." (II:031) / Antrag vom 13.10.1931: "Antrag (...) und Genossen. Der Reichstag wolle beschliessen, die Reichsregierung zu ersuchen, die Aufhebung der Zuckersteuer für den nachweislich zur Weinverbesserung benötigten Zucker zu verfügen. (...)" (II:035) / Antrag September 1927: "Antrag (...) Der Reichsregierung wolle beschliessen, die Reichsregierung zu ersuchen, in dem bis zum 01.Oktober 1927 dem Reichstag vorzulegenden Rahmengesetz über die Regelung der Hauszinssteuer und der Realsteuern berücksichtigen zu wollen, (...)." (II:038) / Antrag: "Nr.3426 Reichstag III.Wahlperiode 1924/27 (...)" (II:042)
| Archivnummer | HDF005886 |
|---|---|
| weitere Titel: | |
| Filmschaffende | Ernst Kochel (Regisseur/in) Konrad Wienecke (Kamera) Erich Dölle (Ton) Bernhard Huth (Sonstige/r Mitwirkende/r) Joachim Walter (Sonstige/r Mitwirkende/r) Universum-Film AG (Produktionsleiter/in) |
| Datierung | 1936 |
| Länge | 21'38" |
| Formate | VHS Schwarz/weiß |
| Farbe | Schwarz/weiß |
| Ton | |
| Kategorien | WIRTSCHAFT |
| Schlagwörter | |
| Eintragdatum: | 11.10.2005 |
| Änderungsdatum: | 12.10.2005 |