Mit dem Silhouettenfilm "Die Abenteuer des Prinzen Achmed" schuf Lotte Reiniger 1926 einen den ersten abendfüllenden Trickfilme der Filmgeschichte. / Mit einem Zauberpferd ist Prinz Achmed auf eine abenteuerliche Reise gegangen. Verfolgt wird er dabei von einem bösen Zauberer, der Achmeds Schwester Dinarsade begehrt und der ihm mit List und Gewalt nach dem Leben trachtet. Achmed findet und verliert seine Geliebte, Pari Banu, er kämpft mit Drachen, Schlangen und Dämonen und gewinnt mit Hilfe der guten Geister aus Aladins Wunderlampe die Schlacht gegen die bösen Dämonen von Wak-Wak. Zum Schluß sind alle wieder vereint - die Geschwister und die Liebenden, und alle preisen die große Macht Allahs. / Drei Jahre lang arbeitete Lotte Reiniger mit einem kleinen Team an diesem Film: Sie entwarf und fertigte die beweglichen Scherenschnitte, Walter Ruttmann und Berthold Bartosch gestalteten die animierten Filmpassagen - beide wurden später zu den Pionieren des abstrakten Experimentalfilms. Jede Bewegungssequenz wurde auf einem beleuchteten Glastisch inszeniert und aufgenommen - insgesamt 24 einzelne Bilder pro Sekunde. Von der Originalfassung ist kein Negativmaterial erhalten. Vor kurzem fand sich aber in einem Londoner Archiv eine Nitrokopie aus den 20er Jahren. Das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt restaurierte den Film und ergänzte deutsche Zwischentitel.