Der 11jährige Berin aus Sarajevo ist wie alle anderen Jungen seines Alters: er spielt gerne Fußball, geht viel Schwimmen, hört "rasend gern" die Scorpions, bastelt oft an seinem Fahrrad herum und nennt Geographie sein Lieblingsfach. / Nichts würde den kleinen Berin von seinen Altersgenossen unterscheiden, gäbe es da nicht einen Tag im Januar 1993. / An diesem Tag sterben 14 Menschen in Sarajevo, als eine serbische Granate in eine Gruppe von Menschen trifft, die zum Wasserholen ansteht. Selbst nur leicht verletzt wird Berin zeuge, wie seine Eltern von dem Sprengsatz in Stücke gerissen werden. Der verzweifelte Junge und seine Schwester Delila (19) leben nun beim Onkel, dem Bruder des verstorbenen Vaters.Von seinem Zimmer aus schaut Berin auf die Moschee und den muslimischen Friedhof, auf dem seine Eltern begraben liegen. Berin hat Angst vor der Nacht, Alpträume plagen ihn, oft läuft er orientierungslos durch das Haus und ruft nach seiner Mutter. Er will fort, am liebsten nach Brasilien, und seine Schwester will, daß er wie ein ganz normales Kind aufwächst...