NICHT AUSGEWERTET

Stau auf den den Straßen. Stau in den Köpfen. Stau der Gefühle. Verführung, Enttäuschung und Freiheit: Alle Werte, Rechte, Pflichten, Vorbilder und Verbote sind umgeworfen. "Jetzt geht's los" schreien die Jungs in ihrem Klub, einem Würfel aus Beton, "Sieg Heil!". Sie trinken gegen die Angst, sie sind Verlierer. Behutsam tastet sich Thomas Heise an die Jugendlichen heran, nicht spekulierend auf vorprogrammierte Aussagen, die so gut in die vergeprägte Schublade passen würden. Ganz im Gegenteil. Man lernt die Jugendlichen mit ihren Widersprüchen kennen, mit ihren Interessen, mit ihrer Langeweile - und zum Teil ihre Eltern, die fassungslos, sprachlos sind. Kaum einer hört ihnen wirklich zu, nimmt sie ernst. Heise hat in Halle recherchiert. Jugendliche aus kleinbürgerlichen Elternhäusern . Das Milieu, aus dem neonazistisches Gedankengut gewuchert ist. Heise hat keine alten Nazis getroffen, keine verbitterten Kommunisten, sondern nur brave, ehemalige DDR-Bürger.