Abenteuer Klosterstadt Meßkirch

Es scheint wie ein verrückter Plan: In einem gigantischen Experiment soll in Meßkirch nahe dem Bodensee eine komplette Klosteranlage nach mittelalterlichem Vorbild entstehen. Ohne moderne Maschinen und Strom arbeiten Handwerker, Studenten und Langzeitsarbeitslose unter Anleitung von Fachleuten in dem auf 40 Jahre angelegten Projekt. Die Vorlage für die Klosteranlage liefert der sogenannte "Sankt Galler Klosterplan", den Mönche des Klosters Reichenau im frühen neunten Jahrhundert entworfen hatten. 1.200 Jahre später soll dieser Plan Wirklichkeit werden. Gebaut werden soll nach und nach eine komplette Klosterstadt mit rund 50 Gebäuden, darunter Schlaf- und Wohnräume, eine eigene Brauerei und eine gewaltige, rund 70 Meter lange Kirche. Wer die in einem Wald gelegene Baustelle betritt, wird unweigerlich in längst vergangene Zeiten katapultiert, denn die Bauarbeiten finden konsequenterweise unter denselben Bedingungen wie im neunten Jahrhundert statt: Handarbeit ist angesagt. Holzfäller schlagen im Wald Bäume, Zimmermänner bauen damit Hebevorrichtungen und Gebälk, Köhler produzieren Holzkohle für den Schmelzofen, Schmiede stellen Werkzeuge und Nägel her, Steinmetze bearbeiten Steine, Fuhrleute transportieren mit ihren Ochsenkarren Baustoffe und Töpfer sowie Korbflechter fabrizieren die zum Transport notwendigen Behältnisse. Keine einfachen Aufgaben, denn wer hat schon praktische Erfahrungen im mittelalterlichen Klosterbau? Die "Campus Galli" genannte Baustelle ist ein Projekt, das es in Deutschland so noch nie gab. Und sie ist ein gigantischer Feldversuch der experimentellen Archäologie. Das vom Aachener Journalisten Bert M. Geurten ins Leben gerufene Bauprojekt erhielt eine öffentliche Starthilfe in Höhe von rund einer Million Euro. Langfristig soll sich die Baustelle durch Eintrittsgelder vollständig selbst finanzieren und zwar über einen Zeitraum von mindestens 40 Jahren. Die ersten drei Jahre des "Abenteuers Klosterstadt" hat die Kamera festgehalten: Eine beeindruckende Zeitreise! pr-Text.

Archivnummer MFG001160
weitere Titel:
Untertitel: Bauen wie im Mittelalter
Archivarischer Titel: Wo die Vergangenheit Zukunft hat
Filmschaffende
Reinhard Kungel (Autor/in)
Reinhard Kungel (Regisseur/in)
Reinhard Kungel (Kamera)
Reinhard Kungel (Cutter/in)
Johannes Buhlert (Ton)
Volker Pehl (Ton)
Moritz Brendel (Sprecher/in)
Datierung 2016
Länge 45'00"
Formate
Digital Video Disc Farbig 16:9 Vollformat
Farbe Farbig
Ton Internationaler Ton
Kategorien Lokales, GESCHICHTE, Geschichte > Mittelalter (500-1500), KULTUR, Kultur > Architektur
Schlagwörter
Eintragdatum: 28.06.2016
Änderungsdatum: 26.10.2017