Zur Zeit der Weimarer Republik war er "der Afrikaner": Viktor Leo Frobenius (1873-1938). Seine Bücher lasen Millionen. Er war berühmt als Abenteurer und Forschungsreisender - und er war einer der Ersten, der seine Reisen auf Zelluloid bannte. Frobenius war Autodidakt, ein gelernter Kaufmann, der sich - ohne Abitur - den Zutritt zur akademischen Welt erkämpfen musste. Er verstand es jedoch, Gönner und Geldgeber von seinen Projekten zu begeistern. Das Talent, aus dem er schöpfte, war eine geschickte Kombination aus Neugierde, Abenteuerlust und Selbstinszenierung. Zwölf gut ausgerüstete Afrika-Expeditionen konnte er auf die Beine stellen, alle zwischen 1904 und 1935. Er war einer der Ersten seiner Zunft, der die Bedeutung des jungen Mediums Film erkannte. Die meisten der noch erhaltenen Filmsequenzen seiner Reisen stehen in Zusammenhang mit der 9. Expedition, die 1929 ins ehemalige Rhodesien führte. Die Bilder zeigen im Schlamm stecken gebliebene Fahrzeuge, Trägerkolonnen und Fußmärsche, Begegnungen mit afrikanischen Königen, Entdeckung von Ruinen und Felsbildern sowie die Naturspektakel der Viktoria-Fälle und des Sambesi-Flusses. Der Film sucht die Orte, die Frobenius' Expeditionsstreifen dokumentiert, in den heutigen Ländern Zimbabwe und Sambia noch einmal auf und befragt Menschen dort nach ihren Erinnerungen pr-Text.