Wohl kaum ein zweiter Regisseur setzt so häufig und gekonnt Musik von Blues über Country und Rock'n'Roll bis hin zu Soul in seinen Filmen ein wie Martin Scorsese, einer der Vorreiter des New Hollywood. Der New Yorker steht im Ruf, für fast jeden seiner Spielfilme Songs der Rolling Stones zu verwenden. Folgerichtig hat er - nach einer Filmreihe über die Geschichte des Blues - nun der Band ein Denkmal gesetzt, die diese uramerikanischen Musikstile in unnachahmlicher Form zusammengeführt hat. Gewidmet ist der Dokumentarfilm einem der Pioniere der Musikbranche, Ahmet Ertegun. Der Konzertmitschnitt aus dem Beacon Theater am Broadway beweist, dass Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ronnie Wood noch immer groß aufspielen können. Mit einem Augenzwinkern eingebettete Interviews aus vier Jahrzehnten Bandgeschichte konterkarieren dabei immer wieder Selbstverständnis und Image der vermeintlich gereiften "enfants terribles" der Musikszene. Selbstironische Aussagen der Protagonisten und aufschlussreiches Backstage-Material runden diesen dokumentarischen Musikfilm ab, der technisch mit einer innovativen Abmischung der Tonspur und dem Einsatz digitaler Kinematografie überzeugen will.