Mitten in Dresden hat der Volkswagen-Konzern eine gewaltige gläserne Manufaktur errichtet. Thomas Tielsch und Niels Bolbrinker haben die Entstehung des Werks vom April 1999 bis zur Eröffnung verfolgt. VW tritt hier nicht mehr als Sponsor auf, um Inszenierungen und Kulturproduktionen für sich zu nutzen, sondern inszeniert sich und sein Produkt selbst als einen Teil der Hochkultur Dresdens. Architekt Gunter Henn formuliert den Anspruch von Konzernen auf Gestaltungshoheit im öffentlichen Raum, während der Philosoph Peter Sloterdijk über Glas als Baumaterial des zunehmend undurchschaubaren Kapitalismus spricht. Die Nachbarn führen uns in ihre unterschiedlichen Milieus, Lebensumstände und Denkweisen ein und kommentieren als vielstimmiger Chor das Projekt. So ist NEUBAU ebenso ein Film über einen sozialen Raum wie eine Beobachtung der markenstrategischen und kulturellen Visionen der Konzerne.

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