Kaleidoscope

Der Fotograf und Experimentalfilmer Telemach Wiesinger hat mit "Kaleidoscope" eine Art Roadmovie ohne Autos und Menschen gedreht. Den sogenannten Fortschritt in Fotografie und Filmkunst des 21. Jahrhunderts braucht er nicht, keine Digital- oder 3-D-Technik, ja nicht einmal Farbe oder Tonfilm: Der Fotograf und Experimentalfilmer Telemach Wiesinger, geboren 1968 in Bielefeld und seit Jahren in Riegel am Kaiserstuhl zuhause, malt seine Lichtbilder in Schwarzweiß. Nein, nicht in diesem ästhetisierenden, mal hochglänzend, mal teuer tonig daherkommenden Schwarzweiß, mit dem die Werbeindustrie ihre Umsätze zu steigern versucht. Bei Wiesinger ist die Körnigkeit nicht weggestylt, sondern kündet vom Material und damit auch vom Vermittlungsprozess zwischen Kamera und Betrachter. Umgekehrt setzt er natürlich auch nicht etwa auf einen fusseligen und fleckigen Retrotouch, um Alter oder Authentizität seiner Aufnahmen zu behaupten. Wenn sie mitunter quasidokumentarisch wirken, dann deshalb, weil er wie ein schweigender Beobachter aufzeichnet, was ohne sein Zutun vorüberzieht: Schiffe, Wolken, Wellen. Dabei ist er ein akribischer Komponist, der jeden Ton aus der schier unerschöpflichen Farbpalette des Schwarzweiß mit großer Sorgfalt setzt: Das wurde vielleicht noch nie so deutlich wie in seinem neuen Experimentalfilm pr-Text.

Archivnummer MFG001149
weitere Titel:
Filmschaffende
Telemach Wiesinger (Autor/in)
Telemach Wiesinger (Regisseur/in)
Telemach Wiesinger (Kamera)
Telemach Wiesinger (Cutter/in)
Telemach Wiesinger [Lichtbild Wiesinger] (Produzent/in)
Alexander Grebtschenko (Ton)
Datierung 2015
Länge 82'00"
Formate
Digital Video Disc Schwarz/weiß 16:9 Vollformat
Farbe Schwarz/weiß
Ton Sendeton
Kategorien KULTUR, Kultur > Fotokunst
Schlagwörter
Eintragdatum: 08.04.2016
Änderungsdatum: 27.10.2017